Terrakotten ›Vier Jahreszeiten‹, Radebeul

  • Auftrag: Restaurierung und Konservierung sowie Neufassung der Terrakotten nach Befund, Überarbeitung der Standsockel
  • Ausführungszeitraum: August - September 2011
  • Schlagworte: Terrakotta, Terrakottarestaurierung, Terrakottakonservierung, Neufassung nach Befund, Vier Jahreszeiten, Tonwarenfabrik E. March & Söhne

Die Terrakottafiguren mit der Darstellung der „Vier Jahreszeiten“ wurden der damaligen Gemeinde Serkowitz (heute Radebeul) von den Gebrüdern Ziller 1890-92 gestiftet. Es handelt sich um vier lebensgroße Einzelfiguren, die auf aufgemauerten Ziegelsockeln mit Natursteinabdeckungen stehen. Die Figuren selbst wurden nach Modellen von Julius Franz (1824-87) in der Berliner Tonwarenfabrik E. March & Söhne in Charlottenburg bei Berlin aus gelber Terrakotta hergestellt.

Die Figuren befinden sich auf einem begrünten Rondell an der Dr.-Schmincke-Allee in Radebeul und sind um eine Springbrunnenanlage herum angeordnet. Die Terrakotten waren ursprünglich mit einem Anstrich versehen. Zuletzt wurde dieser Anfang des 20. Jahrhundert erneuert. Seitdem wurden keine weiteren Erhaltungsmaßnahmen vorgenommen. Der Platz selbst wurde 2009/10 auf Initiative des verein für denkmalpflege und neues bauen e.V. wiederherstellt. Die Restaurierung und Konservierung der Figuren und ihrer Sockel wurde 2011 beauftragt.

Die Figuren wiesen starke Oberflächenverschmutzungen und Vergrünungen auf. Es waren verschiedene kleine und große Fehlstellen bis hin zu fehlenden Attributen zu verzeichnen. Neben Rissen gab es Abplatzungen und mürbe Terrakottabereichen. Die Fugen an den Sockeln waren teilweise offen, die Sandsteinteile zeigten partiell Ausbrüche. Es waren an allen Figuren Fassungsreste erhalten.

Figuren und Sockel wurden im Rahmen der Restaurierungsmaßnahmen mit Heißdampf gereinigt, Ausbrüche mit Terrakottaersatzmaterial geschlossen und der Naturstein konservatorisch behandelt. An den Unterseiten der Natursteinabdeckungen wurden Entsalzungen durchgeführt. Größere Ausbrüche am Stein wurden mit mineralischem Ersatzmörtel geschlossen. Die Fugen an den Sockeln wurden saniert. Risse wurden soweit notwendig behandelt, zermürbte Terrakottabereiche wurden gefestigt und angeböscht.

Abschließend wurden die Terrakottafiguren, die Natursteinabdeckungen und die Sockelfugen nach Befund neu gefasst. Im Gegensatz zur ursprünglich verwendeten Wachs-Kasein-Fassung wurde ein modernes Bindemittelsystem auf Silikonharzbasis verwendet, das zweifach lasierend aufgetragen wurde. Durch den Anstrich wurde die Oberfläche der Terrakotten deutlich aufgehellt und vereinheitlicht. Die plastische Gestaltung der Figuren ist wieder wahrnehmbar und der Fontainenplatz insgesamt wieder als Einheit erfahrbar.

  • Auftraggeber: Große Kreisstadt Radebeul, Amt für Kultur, Pestalozzistr. 6, 01145 Radebeul
  • Projektbeteiligte: Frau Ploschenz, Frau Löwlein (SG Stadtplanung und Denkmalschutz der Stadt Radebeul), Frau Täubert (verein für denkmalpflege und neues bauen e.V.)