Der Beyer Bau wurde 1910-14 vom Architekten Martin Dülfer gebaut. Als Fakultätsbereich der Technischen Universität wurde der Bau in einer zeitgenössischen Bauzeitung (Zirkel-Monografien, Berlin, 1914) mit Bebilderung veröffentlicht. Nach mehr als hundert Jahren Nutzung hat das Gebäude mehrere Überarbeitungen erfahren. Im laufenden Sanierungsbetrieb waren Teilbereiche freigelegt worden, die eine Erweiterung von bereits durchgeführten, restauratorischen Untersuchungen nötig machte. Hierbei wurden vor allem gestalterische Details an Raumfassungen von Hörsälen und anderen Funktionsräumen untersucht. Wichtige Gestaltungselemente aus der Bauzeit sind überliefert und belegen, dass der Bau als gesamtgestalterisches Konzept zu verstehen ist. So spiegelt z. B. Ornamente der Wandgestaltungen einzelner Funktionsräume die Fußbodendekorationselemente wieder. Hörsäle hatten eine davon abgesetzte Gestaltung und waren damit eindeutig ihrer Funktion zuzuordnen. In der Untersuchung wurden neben dem Anlegen von Schichttreppen/Stratigraphien Ornamente abgepaust und als Vorlage für eine Rekonstruktion vorbereitet. Nicht freilegbare Rapporte bzw. Gestaltungssysteme wurden digital aufbereitet, um sie ggf. am Bau wiederherstellen zu können. Farbtöne wurden nach einem definierten Farbkartensystem (NCS-System/NaturalColorSystem) abgenommen, die Befunde schriftlich und digitalfotografisch dokumentiert.